Das „Netzwerk Telemedizin in der Selbsthilfe“ bietet zertifizierte Pflegekurse an, in denen Nachbarschaftshelfer ausgebildet und qualifiziert werden. Diese besuchen dann die Pflegbedürftigen, meistens ihre eigenen Angehörigen, also Oma, Opa, Onkel oder Tante zuhause und führen mit ihnen ein therapeutisches Programm auf spielerische Weise durch. Das Nachhaltige und Besondere ist, dass die Nachbarschaftshelfer nie auf sich alleine gestellt sind, sondern immer in Begleitung professioneller Senioren-Demenzbegleiter oder mit digitaler Unterstützung agieren. Diese Form der telemedizinischen Demenzbegleitung ist vollkommen neu. Auf diese Weise wird vor allem jüngeren Leuten die Möglichkeit geboten, etwas Sinnvolles mit dementen älteren Menschen zu unternehmen. Schwerpunkt des Trainings ist die virtuelle kognitive Stimulationstherapie, die im Falle einer Schwerhörigkeit vom hörobic Online-Hörtraining begleitet wird.

Programmleiter Professor Dr. Gregor Hohenberg von der Hochschule Hamm-Lippstadt verweist auf einen direkten Zusammenhang: „Wir wissen heute, dass die Rolle der Schwerhörigkeit für die Entwicklung einer Demenz unterschätzt worden ist. Neueste Studien zeigen, das Schwerhörigkeit Risikofaktor No.1 für eine einsetzende Demenz ist. Deshalb halten wir es für extrem wichtig, die kognitiven Fähigkeiten zu stimulieren und begleitend mit einem Online-Hörtraining das Hörvermögen und Sprachverständnis zu trainieren. Auf diesem Wege bleiben die Betroffenen länger in Kontakt mit ihrer Umwelt und können die technischen Möglichkeiten, die ihr Hörgeräte bietet, besser nutzen.“

Nützliche Links zu diesem Beitrag:
Infos zum Netzwerk Telemedizin in der Selbsthilfe
Flyer zum Ausbildungsprogramm